Die Private Krankenversicherung ist auch als Zusatzversicherung möglich
Die PKV ist nicht allein für Personen interessant, die von der GKV wechseln wollen und können. Viele gesetzlich Versicherte sind mit dem Basisschutz grundsätzlich zufrieden, würden sich aber noch eine Ergänzung um spezielle Leistungen wünschen. So ist die GKV vor allem im Bereich zahnärztlicher Leistungen oder Hilfsmitteln wie Brillen sehr zurückhaltend mit der Erstattung. Wer hier aber selber in die Tasche greifen muss, muss unter Umständen hohe Summen aufbringen. Gerade ein Zahnersatz kann Sie schnell mehrere Tausend Euro kosten. Mit einer privaten Versicherung können Sie solche Lücken schließen.
Denn eine PKV lässt sich nicht nur als Vollversicherung in Anspruch nehmen. Stattdessen bieten Ihnen die verschiedenen Unternehmen auch private Zusatzversicherungen an. Damit können Sie das Angebot der GVK um Leistungen erweitern, die nicht im Leistungskatalog enthalten und Ihnen persönlich besonders wichtig sind. Beliebte Versicherungen in diesem Zusammenhang sind:
- Zahnzusatzversicherung: Die Zuschüsse, die die gesetzliche Krankenkasse für einen Zahnersatz zahlt, sind knapp bemessen. Hier können schnell einmal mehrere Tausend Euro an Selbstkosten auf Sie zukommen, falls Sie beispielsweise ein Implantat benötigen. Wem das Risiko zu hoch ist, der kann sich mit einer Zahnzusatzversicherung für den Notfall absichern. So sind Sie auch bei teuren Behandlungen durch den Zahnarzt auf der sicheren Seite.
- Krankentagegeld: Gerade für Selbstständige ist eine zusätzliche Absicherung für den Krankheitsfall besonders wichtig. Denn die GKV zahlt erst ab der siebten Woche Ihrer Erkrankung. Die Zeit davor kann nicht jeder so ohne Weiteres überbrücken. Für manche steht in einer solchen Situation sogar die eigene Existenz auf dem Spiel. Für diesen Fall können Sie entweder einen Wahltarif der gesetzlichen Krankenkasse wählen oder eine entsprechende private Versicherung abschließen. Damit bekommen Sie schon ab dem Beginn Ihrer Erkrankung finanzielle Unterstützung.
- Brille, Heilpraktiker oder Hörgeräte: Die meisten Krankenkassen bieten bei ihren Zusatzpolicen Leistungspakete an, die oftmals den Namen „Ambulante Zusatzversicherung“ tragen. Sie beinhalten beispielsweise Zuschüsse zu Sehhilfen oder Hörgeräten und Behandlungen durch Heilpraktiker, oft in Anspruch genommene Leistungen, für die Sie von der GKV nur kleine Summen erhalten. In manchen Fällen kann eine Zahnversicherung in dieses Paket aufgenommen werden.
- Krankenhauszusatzversicherung: In dieser Versicherung ist in der Regel die Behandlung durch den Chefarzt enthalten sowie eine Unterbringung im Ein- oder Zweibettzimmer. Aber auch mehr Möglichkeiten bei der Krankenhauswahl können Bestandteil sein.
- Auslandsreisekrankenversicherung: Sie gehört zweifellos zu den Rennern untern den Zusatzpolicen. Das hat seine guten Gründe. Denn die GKV zahlt zwar Behandlungen im europäischen Ausland und einigen anderen Ländern, nicht aber einen Rücktransport, falls dieser notwendig wird. Die Kosten dafür können aber erheblich sein In bestimmten Regionen sind Sie durch die gesetzliche Versicherung gar nicht versichert. Mit einer Auslandsreisekrankenversicherung können Sie schon zu günstigen Preisen vorbeugen. Wer öfter im Jahr verreist, kann sich gleich für ein ganzes Jahr versichern und zahlt dafür in der Regel nicht mehr als 25 Euro, oft sogar weniger.
- Krankenhaustagegeld: Wer sich für diese Leistung entscheidet, erhält im Falle eines Aufenthaltes im Krankenhaus eine Art Taschengeld von der jeweiligen Versicherung. Dieses ist frei verfügbar und kann zum Beispiel dazu verwendet werden, eine Aufsicht für Kinder zu bezahlen, aber auch für besondere Leistungen im Krankenhaus (beispielsweise TV).
- Zusatzversicherungen für Kuren: Durch eine solche Versicherung erhalten Sie Zuschüsse in Form von Tagegeldern bei einem Kuraufenthalt.
- Pflegezusatzversicherungen: Sollten Sie irgendwann pflegebedürftig werden, kann das mit hohen Kosten verbunden sein. Auch hier bezahlt die GKV nur eine Basisabsicherung. Diese reicht in den meisten Fällen nicht aus. Mit einer Pflegezusatzversicherung lässt sich die Leistung aufstocken, ohne dass Verwandte einspringen müssen.
Zusatzpolicen tragen dazu bei, dass Sie sich als gesetzlich Versicherter besser versorgt fühlen. Sie können aber auch bei privat Versicherten dazu dienen, einen bestehenden Tarif zu ergänzen. Wenn Sie ein Kind privat versichern, so ist das zunächst nur für die Leistungen möglich, die Sie auch als Erwachsener bekommen. Auch in diesem Fall stellen Zusatzversicherungen eine gute Möglichkeit dar, dafür zu sorgen, dass Ihr Nachwuchs umfassend versichert ist.
Tipp: Auch bei Zusatzversicherungen, die finanziell wenig ins Gewicht fallen, ist ein unabhängiger Vergleich sinnvoll. Schließlich möchten Sie im Ernstfall nicht damit konfrontiert werden, dass Ihre Versicherung weniger Leistungen abdeckt, als Sie eigentlich vorausgesetzt hatten. Auch in den Kosten unterscheiden sich die Angebote stark. Außerdem spielt es eine Rolle, ob Sie für eine Zusatzpolice eine Gesundheitsprüfung ablegen oder nicht. Letzteres ist meist deutlich kostspieliger. Sie sollten deshalb zunächst ein Angebot mit Gesundheitsprüfung sichten.